
Unsere Reise mit pib: Geschichten aus dem Herzen einer wachsenden Community
Hinter jedem Roboter steckt eine menschliche Geschichte – oder im Fall von pib sogar viele. Anlässlich des dreijährigen Jubiläums von pib haben wir einen Moment innegehalten, um zurückzublicken – nicht nur darauf, wie weit dieser kleine Roboter bereits gekommen ist, sondern auch auf die aktive Community, die sich um ihn herum entwickelt hat. Von neugierigen Schülerinnen und Schülern über kreative Maker bis hin zu leidenschaftlichen Verfechtern von Barrierefreiheit hat pib Ideen angestoßen, Projekte inspiriert und Türen geöffnet. Wir haben mit einigen Mitgliedern unserer Community gesprochen, um ihre Geschichten zu hören – wie sie pib entdeckt haben, was sie damit bauen und wohin sie seine Reise in Zukunft führen sehen.
Wie Bayreuther Schüler ihr eigenes Robotikprojekt finanzierten und ins Leben riefen
Die Geschichte hinter GMG Robotik hat uns wirklich inspiriert. Alles begann mit einer Gruppe von Schülern des Graf-Münster-Gymnasiums Bayreuth, die begeistert davon waren, ein Robotikprojekt an ihrer Schule zu starten. So begeistert, dass sie die Sache selbst in die Hand nahmen und sich in Teams organisierten, um ihren Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Zuerst ging es um die Finanzierung: Sie begannen, nach Sponsoren zu suchen – und fanden diese bei verschiedenen Unternehmen in ihrer Region, im Förderverein ihrer Schule, durch private Spenden und nicht zuletzt bei unterschiedlichen Veranstaltungen, an denen sie teilnahmen. Da war zum Beispiel der Tag der offenen Tür ihrer Schule und der Adventsmarkt, der von ihrer Schule organisiert wurde. Dort waren sie mit einer selbstgebauten Version von pib vertreten, beantworteten Fragen und sammelten Spenden.
Schließlich war die Finanzierung gesichert, sodass sie vor einigen Monaten die pib.Education-Box kaufen konnten und mit dem 3D-Druck sowie dem Zusammenbau des Roboters begannen. Der Aufbau ist mittlerweile fast abgeschlossen. Ihre Ziele? Den Roboter fertigstellen und bis zum Ende des Schuljahres seine Imitationsfunktion vorführen können. Im nächsten Schuljahr wird dann die nächste Klasse pib übernehmen und seine Reise fortsetzen. Diese Schülergruppe hat den Weg geebnet, damit die nächste Generation von MINT-Talenten am Graf-Münster-Gymnasium Bayreuth eine praxisnahe Lernplattform für 3D-Druck, Robotik und KI nutzen kann. Wir sind wirklich beeindruckt von ihrer Leidenschaft und ihrem Engagement für dieses großartige Projekt.
Ihr größter Moment beim Arbeiten mit pib? Als seine Augen zum ersten Mal aufleuchteten. Was sie sich als Nächstes wünschen, sind Beine für pib und die Möglichkeit, ihn per Fernsteuerung zu bedienen.
Auf Instagram kann man ihre Geschichte weiterverfolgen und noch mehr Einblicke in ihr Projekt gewinnen.
Ein schachspielender Roboter als Begleiter fürs Leben
Eine weitere sehr inspirierende Geschichte kommt von Rainer, einem Community-Mitglied, das pib vor zwei Jahren auf der Maker Faire Hannover kennengelernt hat – und sofort begeistert war, wie professionell er gebaut ist. Rainer hatte schon lange den Wunsch, einen humanoiden Roboter zu entwickeln, der Schach spielt – und pib schien dafür wie geschaffen. Allerdings mussten dafür einige Anpassungen vorgenommen werden, insbesondere an pibs Händen. Denn beim Schachspielen müssen die Bewegungen äußerst präzise sein – mit einer Genauigkeit von 1–2 Millimetern. Inzwischen hat unser Schachfreund drei pibs zu Hause, einer davon mit einem modifizierten InMoove-Kopf, und arbeitet mit diesen drei Varianten daran, seinem Ziel Schritt für Schritt näher zu kommen.
Eine weitere spannende Idee, die Rainer eingebracht hat, ist, pib zu Seniorinnen und Senioren zu bringen. Einmal eingerichtet, wird er zu einem leicht bedienbaren Computer – ganz ohne Maus oder Tastatur, man spricht einfach mit dem Roboter, und er reagiert. Vielleicht kann pib so sogar ein kleiner Helfer im Kampf gegen die zunehmende Einsamkeit in unserer alternden Gesellschaft werden. Rainers Vision ist wirklich inspirierend: Ein Roboterfreund, der dich schon in jungen Jahren begleitet, mit dir spielt, deine Fragen beantwortet und dich bis ins hohe Alter im Alltag unterstützt.
Was Rainer an pib am meisten schätzt? Dass nicht einfach nur eine handvoll Ingenieure hinter dem Projekt stehen, die Technik für andere Ingenieure bauen – sondern dass es ein Robotikprojekt ist, das gesellschaftliche Interessen mitdenkt. Besonders freut ihn auch das wachsende Interesse von Seniorinnen und Senioren an pib.
Für die Zukunft wünscht sich Rainer mehr Mobilität für pib und mehr Optionen mit verschiedenen Servos, zum Beispiel, damit der Roboter nicht schneller, sondern leiser laufen kann. Eine weitere großartige Idee, die er hatte, war, einen grundlegenden Kern zu schaffen, an den je nach gewünschtem Anwendungsbereich spezifische Module angebracht werden können.
Digitalisierung ins ländliche Deutschland bringen
Wir haben auch mit Simon gesprochen, einem Community-Mitglied, das für das BayernLab arbeitet – einer Initiative des Freistaats Bayern, die Digitalisierung in ländliche Gegenden Deutschlands bringen möchte, wo es nur wenige Museen oder Labs gibt. Sie bieten Workshops, 3D-Drucker, VR-Brillen und vieles mehr zum Ausprobieren – und das kostenlos. Sie waren auf der Suche nach einem humanoiden Roboter, und als sie pib fanden, entstand eine bedeutungsvolle Zusammenarbeit.
Für die Gruppe, die an pib arbeitet, war es ein echtes Highlight, die Gelegenheit zu nutzen, sich endlich zusammenzusetzen und den Roboter zu bauen, nachdem sie zuvor größtenteils remote als Team gearbeitet hatten. Sie standen gemeinsam vor Herausforderungen und feierten Erfolge, was das Projekt zu einer inspirierenden Erfahrung für alle Beteiligten machte.
Für Simon wäre es großartig, Programmierfähigkeiten alters- und erfahrungsgerecht skalierbar zu machen. Vielleicht könnte man es so gestalten, dass man etwas auf einer kleineren Version von pib programmiert und es dann auf den großen pib überträgt, um es allen zu zeigen.
Ein 3D-gedruckter Roboter, der um die Welt geht
Eine weitere inspirierende Geschichte, die wir gehört haben, kommt von unserem leitenden CAD-Designer Sebastian. Wir haben ihn beim ersten deutschen Onshape-Treffen kennengelernt, und seitdem ist er mit an Bord, unterstützt uns bei der Gestaltung neuer CAD-Teile und optimiert sie kontinuierlich. Sein Lieblingsaspekt an pib ist die Möglichkeit, die es Schülerinnen und Schülern bietet, ihren eigenen Roboter zu bauen – etwas, das er sich gewünscht hätte, als er in diesem Alter war. Für ihn ist es auch wunderschön zu sehen, wie selbst gestaltete CAD-Teile am anderen Ende Deutschlands und sogar über die Landesgrenzen hinaus 3D-gedruckt werden.
Sebastians Vision für pibs Zukunft ist gewagt: Was wäre, wenn man pib einschaltet und er 24/7 anbleibt, ständig notiert, was in seiner Umgebung passiert, und eine Art Tagebuch führt? Auf diese Weise käme man nach der Arbeit nach Hause, fragt pib, was neu ist, und er würde einem Dinge erzählen wie: „Oh, die Katze hat die Milch umgekippt“ – also auch in gewisser Weise ein Begleiter fürs Leben.
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